Wenn wir etwas suchen, dann bemühen wir Google als Suchmaschine. Sicherlich kann auch jede andere Suchmaschine bemüht werden, Google ist jedoch eine der größten und beliebtesten Verzeichnisse im Internet.
Da im Zeitalter des Internet sich immer mehr die Menschen auch zu medizinischen und gesundheitlichen Fragen informieren, ergibt sich eine Schnittmenge: Suchen nach medizinischen Themen bei Google.
Fachbegriffe tippen statt nach Fachwörtern zu blättern

Symbolbild: B.Wuttig, wuttigmedia
Gesundheitsthemen bei Google zu recherchieren, führt im Idealfall dazu, dass Patienten sich eingehender mit dem Thema Gesundheit beschäftigen.
Oft sind einzelne komplexe Themen auf verschiedenen Portalen leicht verständlich erklärt, dass der Patient sich nach einer Diagnose ein umfassendes Bild zu seinem Leiden machen kann. Andererseits liegt auch der Nachteil auf der Hand: Themen werden einfach, manchmal zu einfach, zu flach präsentiert. Daher kann oftmals die Tiefe fehlen. Hintergründe und Details gehen eventuell verloren. Ein anderes Extrem ist die Fachlichkeit. Sind statt leichtverständlicher Inhalte zu einer Krankheit nur Fachartikel zu finden, steigt womöglich die Frustration des Lesers.
Die Patienten werden immer aufgeklärter und informierter. Oftmals für viele Ärzte ein Problem, wenn sie die Informationsvielfalt, gepaart mit Verständnisdefiziten, dann noch orden müssen. Daher warnen Ärzte und Experten immer wieder davor, selbst eine Diagnose mit Hilfe des Internet zu stellen.
Individual-Experte versus Generalisten-Spezialist
Der Patient wandelt sich oftmals zu einem Fachmann. Prinzipiell ist das kein Nachteil, sich und seinen Körper und seine Gesundheit genau zu kennen. Der im Internet suchende Patient hat jedoch gegenüber dem Arzt einen Vorteil: er hat die Zeit, sich mit einem spezielle Thema auseinander zu setzen. Ärzte sind oftmals überfordert, die Themenvielfalt ihrer Praxis immer aktuell präsent zu haben. Ein neuer, eventuell vielversprechender Forschungsansatz, ein neues Medikament oder eine neue Behandlungsstrategie sind in einschlägigen Patientenforen schneller zu finden, als sie vieleicht in der Fachwelt (breit) kommuniziert werden. Der Allgemeinmediziner ist in der Praxiswelt eine Art Gatekeeper, der Organisator und Disponent für eine weitere fachärztliche Behandlung. Folglich ist es schwer für einen medizinischen Generalisten, der umbedingt notwendig ist, sich in allen Themen en detail auszukennen. Neben der normalen Beratung rund um eine Therapie, eine Erkrankung steht dann noch das Sortieren und Ordnen von Internetinformationen.
Nicht alles gut, was im Internet zu finden ist
Nachteile sind zum Beispiel die Pharmalobby oder andere Interessentenverbände, die natürlich mit den Suchstichworten auch eine Entscheidung, zumindest aber die grundlegende Information des Patienten lenken können. Ob diese gelenkten, kommunikativ optmierten Informationen seitens Lobbyverbänden immer auch für den Patienten gut sind ist fraglich. Es ist Aufgabe des Arztes, die Diagnostestellung und optimale Therapie mit dem Patienten zu erarbeiten. PR-Texte von Pharmaindustrie sind eher hinderlich.
Es gilt also auch hier, wie im realen Leben: Informationen immer kritisch betrachten.